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Studien über Frauen versammelt analytische Essays und Fallstudien, in denen Bäumer die sozialen, kulturellen und politischen Bedingungen weiblicher Lebensläufe der Moderne ausleuchtet. Mit historischer Vergleichsperspektive, soziologischer Beobachtung und normativer Argumentation verfolgt das Buch Verschiebungen von Bildung, Beruf, Mutterschaft und Bürgerschaft. Stilistisch verbindet es sachliche Gelehrsamkeit mit engagiertem Essay; die Sprache ist präzise, quellenbewusst, programmatisch. Im Dialog mit bürgerlicher Kultur, Konfessionen und Staat zeichnet Bäumer Kontinuitäten und Brüche weiblicher Selbstentwürfe; die organisierte Frauenbewegung und die Modernisierung bilden den Resonanzraum. Gertrud Bäumer, Pädagogin, Publizistin und Politikerin, prägte als führende Stimme des Bundes Deutscher Frauenvereine und als Weggefährtin Helene Langes die liberale Frauenbewegung. Vereinsarbeit, Redaktion und parlamentarisches Engagement konfrontierten sie mit Bildungsfragen, Berufsbarrieren und staatsbürgerlicher Exklusion. Diese Erfahrungen fließen als empirischer Fundus und normatives Korrektiv in das Buch ein. Bäumer schreibt nicht aus akademischer Ferne, sondern aus institutioneller Praxis, die sie kritisch reflektiert. Dieses Buch empfiehlt sich allen, die die Genese moderner Geschlechterordnungen verstehen wollen: in Geschichtswissenschaft, Pädagogik, Sozialpolitik und Gender Studies. Wer eine quellensensible, argumentativ klare und historisch eingebettete Analyse sucht, findet hier Orientierung und Anstoß. Ein konzentriertes Grundlagenwerk von anhaltender Relevanz.